Als ich zum ersten Mal von distraction-free writing (ausführliche Erläuterung bei Lifehack.org) hörte, schien mir das Konzept, v. a. bezogen auf Software, einigermaßen sinnfrei: Einen Texteditor benutzen, der signifikant weniger Funktionen hat als ein handelsübliches Textverarbeitungsprogramm? Nachdem ich aus einer Laune heraus iA Writer auf dem iPad installiert und ausprobiert habe, ist meine anfängliche Skepsis verschwunden: Es funktioniert. Das Programm ist außerordentlich puristisch und bietet praktisch keinerlei Einstellungsmöglichkeiten (abgesehen von Markdown). Aber gerade das ist sein großer Vorteil: Ein digitales weißes Blatt, auf dem man einfach drauflosschreiben kann. Der Focus-Modus, der vorherige Zeilen ausblendet, und die iCloud-Anbindung, die unterbrechungsfreies Arbeiten am Mac, auf dem iPad und sogar auf dem iPhone ermöglicht, runden das Gesamtpaket ab. Die so entstandenen Texte werden dann in Scrivener weiterverarbeitet.
(Dieser Artikel ist ein Unterkapitel von Wissenschaftliches Schreiben am Mac.)