findet ohne Jean Baudrillard statt.
Der Philosoph und Soziologe, Theoretiker der Hyperrealität und der Simulation, gehörte zu den i. w. S. postmodernen Denkern, die bei ihren Lesern und Zuhörern ein großes Erregungspotential (sei es nun produktiv oder destruktiv) freisetzen konnten; Kritikern – etwa den Physikern Sokal und Bricmont – galt er als wissenschaftspolitisches Ärgernis und seine Schriften als “eleganter Unsinn”.
Obwohl ich (als Foucauldianer und leidenschaftlicher Lyotard-Leser) für “eleganten Unsinn” sehr zugänglich bin, war Baudrillard für mich nie einer der bestimmenden Denker, obwohl ich seine Denk-Provokationen immer interessiert zur Kenntnis genommen habe. Einmal habe ich ihn “live” erleben können – anlässlich der Ausstellung seines fotografischen Werks in Kassel (Die Abwesenheit der Welt, 14.03.2003 – 24.02.2004) . Die Fotografien haben mich eher kalt gelassen, aber die Person, in ihrer unaufgeregten Bescheidenheit, war schon sehr beeindruckend.
Lesenswerte Nekrologe:
Spiegel Online – FAZ – New York Times
Stefan Höltgen schreibt einen Nekrolog für den Freitag, auf den ich schon gespannt warte.