Evernote war mir lange Jahre ein treuer Begleiter (und quasi das Rückgrat meiner digitalen workflows Arbeitsabläufe; darüber habe ich zum Beispiel hier und hier geschrieben). Gleichwohl hat mir der Evernote-Service immer mal wieder Grund, sich zu ärgern, geliefert: Gerade die Apps für das Apple-Ökosystem (OS X, iOS) waren so eine Art Design-Spielweise, so dass mitunter bei – kaum zu umgehenden – Updates meine Arbeitsabläufe empfindlich gestört wurden bzw. neu strukturiert werden mussten. Die große Flexibilität von Evernote hat diese Mühe aber immer noch rechtfertigen können. Mittlerweile ist meine Liebe zu Evernote aber etwas abgekühlt, weil ich den Eindruck habe, dass der Service sich in eine Richtung entwickelt, die meinen Bedürfnissen nicht mehr unbedingt entspricht; sinnvolle Features (z. B. Presentation Mode) werden ohne erkennbare Not erfernt, andere Features dem Nutzer aggressiv aufgedrängt (z. B. Work Chat, Context). Nicht zuletzt haben die Preise des Premium-Abos merklich angezogen. Dass ich Evernote bislang weiter benutzt habe, lag schlicht daran, dass alle möglichen erwogenen Alternativen für meine Arbeitsabläufe nicht recht zu funktionieren schienen.
Nun aber habe ich erst einmal mein Premium-Abo (kurz vor der Verlängerung) gekündigt. Denn ich bin auf einen potentiellen Nachfolger gestoßen, dem ich zunächst mal eine Chance einräumen werde: Bear, eine Art schlankere Evernote-Konkurrenz, die auf den ersten Blick alle Funktionen abdeckt, die ich für meine Arbeit brauche. Die Exportfunktionen sind sogar deutlich schicker als bei Evernote; die Besprechungen in The Verge und MacStories kommen zu einem ähnlichen Urteil. Es gibt sogar eine Import-Funktion für Evernote-Notizen, die ich aber noch nicht getestet habe.