Digitale Schultasche 7: Upgrading auf iPad

Digitale Schultasche 2.0: das iPad 2

Schon im ersten Beitrag meiner persönlichen Serie zur „digitalen Schultasche“ hatte ich ja erwähnt, dass einige Kollegen für ihre Unterrichtsarbeit nicht so sehr aufs iPhone, sondern aufs größere iPad setzen. Und damals schrieb ich auch, dass ich mir einen späteren Wechsel bzw. eine entsprechende Hardware-Ergänzung auch gut vorstellen könnte (nicht zuletzt, weil ich – wie ich zunehmend feststelle – eine fatale Empfänglichkeit für technische Gadgets habe). Nach den guten Erfahrungen, die ich mit dem iPhone (und den passenden Apps samt Cloud Computing) gemacht habe, habe ich dieses Upgrading vor kurzem vollzogen und arbeite jetzt auch mit dem iPad in der Schule. Dazu haben mich natürlich auch die best-practice-Beispiele aus der deutschen Lehrer-Blogosphäre motiviert (u. a. herr larbig, mit tollen App-Rezensionen und durchdachten Überlegungen zu Nutzungsszenarien, Edushift mit mutmachenden Erfahrungsberichten und Kubiwahn mit teils lakonisch-nüchternen, teils begeisterten Berichten vom Umgang mit dem neuen Lieblingsspielzeug).

Man muss aber schon genau abwägen, ob das Gerät zum eigenen Arbeiten passt. Das iPad ist ein geschlossenes System mit deutlich spürbaren Beschränkungen, das einiges nicht kann: Die Software der Schulbuchverlage läuft nicht auf dem Gerät, auch Programme wie Geogebra (für Mathematiker) laufen nicht. Man ist ja auf Apps angewiesen, und die Schulbuchverlage werden vorläufig wohl keine Apps programmieren lassen, weil sich das vermutlich (noch) nicht rechnet. – Ich für meinen Teil benutze aber die Software von Klett/Cornelsen/etc. ohnehin nicht (regelmäßig) im Unterricht, so dass mir da nichts fehlt. (In Einzelfällen kann man dann ja immer noch den Laptop anschleppen).

Was das iPad kann (und deshalb wird es für mich vermutlich in der Schule als Arbeitsgerät funktionieren):

  • Audiodateien und Videos abspielen, Bilddateien zeigen (das iPad 2 kann seinen Bildschirm 1:1 am Beamer ausgeben).
  • Textverarbeitung (mit Einschränkung) – komplexe Dateien bearbeitet man eher am heimischen Rechner, aber die verfügbaren Programme (Quickoffice, Pages) können – für unterwegs – schon recht viel.
  • Präsentation: Keynote, aber auch PowerPoint (über Drittanbieter)
  • Mit PDFs arbeiten: PDFs können angezeigt und annotiert werden, fast wie mit einem herkömmlichen Stift (App der Wahl: Good Reader, herr larbig hat einiges dazu geschrieben ) – so kann ich in selbst erstellten Arbeitsblättern anstreichen (und die Anstreichungen auch wieder löschen).
  • Mitschriften mit einem kapazitiven Stift, die dann als PDF exportiert werden können.
  • Unterrichtsplanung mit Evernote (siehe dazu auch hier )
  • Dateimanagement über DropBox
  • Kalenderfunktion
  • Taskmanager, um im Schulalltag die Übersicht zu behalten
  • Schülerverwaltung: Teachertool, eigentlich fürs iPhone entwickelt, aber zum neuen Schuljahr soll eine iPad-Variante erscheinen
  • Internet, Email, RSS-Feedreader (nur über WLAN oder ggf. 3G – aber selbst wenn die Schule nur ein LAN haben sollte, lässt sich schnell ein portables WLAN basteln, z. B. mit Apple Airport Express)
  • Wörterbücher (Pons, Langenscheidt, Merriam-Webster, Advanced Learner’s Dictionary)

Da das Schuljahr sich mit schnellen Schritten seinem Ende nähert, werde ich gar nicht mehr versuchen, das iPad in den workflow zu integrieren; mit dem iPhone ist mir das gelungen, aber da hatte ich auch mehr Zeit. Die Entwicklung von Nutzungsszenarien verlege ich in die unterrichtsfreie Zeit (vulgo: Ferien) und das neue Schuljahr, in dem ich das Gerät dann ausgiebig nutzen will.

Einen kleinen Test habe ich allerdings schon durchgeführt (angeregt durch einen Bericht von herrn larbig): Ich war gestern auf einer Fortbildung und habe dort alle Notizen direkt digital auf dem iPad gemacht. Und es hat wunderbar funktioniert: Im GoodReader das PDF der Einladung aufgerufen und mit den entsprechenden Unterstreichungen, Pfeilen, Markierungen und Bemerkungen versehen – das ging problemlos, war gewinnbringend und platzsparend; das entstandene annotierte PDF ließ sich dann wieder kinderleicht in Evernote einfügen. Die dabei entstandenen Tafelbilder und Plakate habe ich mit dem iPhone fotografiert und via Cloud dann wieder aufs iPad gebracht (und nebenbei den Fortbildern per Email geschickt); das ist work flow wie ich ihn mir vorstelle.

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