Wer wissenschaftliche Texte verfasst, muss dabei bestimmte Gepflogenheiten beachten – diese Gepflogenheiten sind das Handwerkszeug des wissenschaftlichen Arbeitens.
- Wissenschaftliche Texte sind diskursiv-argumentativ; in ihnen werden Thesen aufgestellt und Argumentationen, die diese These stützen, entfaltet. Charakteristisch für diese Texte ist deshalb ein nüchterner, sachlicher Stil.
- Wissenschaft, gleich welcher Art, findet nicht im luftleeren Raum statt. Immer knüpft man an das an, was schon zuvor von anderen erarbeitet wurde (der so genannte Forschungsstand). Diese Anknüpfung muss explizit ausgewiesen werden, andernfalls setzt man sich dem Verdacht aus, nicht auf der Höhe der Forschung zu sein oder – schlimmer noch – Quellen zu benutzen, ohne sie offenzulegen (Plagiat).
- Einen Überblick über den Forschungsstand verschafft man sich durch Literaturrecherche zu einem Thema oder Themenkomplex. Dafür zieht man Suchmaschinen, fachspezifische Datenbanken oder gedruckte Bibliographien heran und führt dann mit den Ergebnissen weiter gehende Detailrecherchen durch (z. B. im Literatur- oder Stichwortverzeichnis eines konsultierten Werks).
- Wichtige Datenbanken für Literatur- und Filmwissenschaft (i. d. R. über die ULB zugänglich):
- MLA International Bibliography – die wichtigste Datenbank für Literaturwissenschaften (im Intranet der ULB zugänglich)
- FLI Film Literature Index – wichtige Ressource für die Filmwissenschaft, verzeichnet leider nur Zeitschriftenartikel, Berichtszeitraum: 1976 bis 2001 (frei zugänglich)
- Film Index International – Verzeichnis von Filmen und Filmschaffenden mit ausgewählten Literaturangaben (im Intranet der ULB zugänglich)
- Virtuelle Fachbibliothek: Film – Metasuche in verschiedenen Datenbanken und Katalogen; sinnvoll, wenn man etwas Bestimmtes sucht (frei zugänglich)
- OLC-SSG Theater und Filmkunst – Fachdatenbank für Film- und Medienwissenschaft, ausgewertet werden Zeitschriften, Berichtszeitraum ab 1993 (im Intranet der ULB zugänglich)
- Die eigenen Thesen und Argumente müssen – mindestens exemplarisch, d. h. an ausgewählten Stellen, belegt werden. Dies geschieht in der Regel durch Zitate oder Paraphrasen. (Aus Filmen zitiert man mit Laufzeitangaben ( z. B. 01:32:08), nicht etwa mit DVD-Kapiteln o. ä.).
Die Rechercheergebnisse bezieht man dann in die eigene Argumentation ein und fasst den Forschungsstand kurz zusammen.
Aus dem zuvor Gesagten ergibt sich – grob – folgender Aufbau für eine wissenschaftliche Arbeit:
Einleitung (Rechtfertigung der Fragestellung, Rekapitulation des Forschungsstandes, Aufbau der Arbeit)
Hauptteil (These, Argumentation (mit Belegen), Ergebnisse – jeweils noch in Unterpunkte unterteilt)
Schluß (Zusammenfassung der Ergebnisse, Desiderata (= was noch erforscht werden muss))
Daran schließt sich das Literaturverzeichnis an.