Handwerk hat ledernen Boden: das Alano iPad-Case von Portenzo

Das Portenzo im Lieferzustand

Das Portenzo von vorne (zugeklappt, noch im Lieferzustand)

 

Fürs neue Schuljahr habe ich ein neues iPad-Case erworben: das in den USA – genauer gesagt in St. Louis (Missouri) – in Handarbeit hergestellte Alano Portenzo; das Case besteht aus einem Holzrahmen und einer Lederhülle; beide Werkstoffe scheinen sich auf den ersten Blick nicht für ein Gerät wie das iPad anzubieten, aber was der Hersteller Portenzo aus ihnen macht, kann sich wirklich mehr als sehen lassen. Es sieht ein bißchen aus wie ein (überdimensioniertes) Moleskine; auch der Holzrahmen trägt – zumindest auf einige Entfernung – zur Illusion bei, es handle sich um ein papierenes Notizbuch. Ob diese „Illusion“ (streng genommen handelt es sich um einen Fall von Skeuomorphie, also eher eine Design-Entscheidung denn ein Täuschungsversuch) als Diebstahlsicherung taugt, vermag ich nicht abzuschätzen. Aber wer läßt schon seine Wertgegenstände aus den Augen – zumal wenn sie, wie das iPad, gegebenenfalls wichtige oder zumindest personenbezogene Daten enthalten?

Das Portenzo ausgeklappt.

Das Portenzo ausgeklappt (noch im Lieferzustand).

 

Was mich für das Portenzo eingenommen hat, sind die erstklassige und sehr durchdachte Verarbeitung und die sehr nützlichen – freilich durch Aufpreis zu erwerbenden – Erweiterungen; so lässt sich das Case mit einem stylus compartment, einer sehr durchdachten Ständerfunktion („Intellistand“) und einer Kameraöffnung versehen.

Zur Verarbeitung: Die Öffnungen für Kopfhörereingang, Dockanschluss und iPad-Knöpfe sind fein säuberlich und passgenau ausgeschnitten. Die Öffnung für den Lautsprecher ist sogar gestaltet, dass sie einen kleinen Resonanzraum schafft, der das iPad effektiv lauter macht – sehr nützlich für Hörbeispiele im Unterricht, vielleicht kann ich mir dann sogar externe Boxen sparen.

Die Lautsprecher-Öffnung mit Resonanzraum)

 

Die Öffnung für die Kamera des iPads ist so ausgeschnitten, dass die Hülle die Linse in keiner Weise behindert. Ist das Case geschlossen, so liegt das elastische Gummiband genau über der Öffnung, so dass kein Staub eindringen kann; ein nettes kleines Detail, das für die Sorgfalt des Herstellers spricht.

Kamera-Öffnung mit Staubschutz

 

Die Stylus-Halterung finde ich sehr praktisch, man hat den Stylus – in diesem Fall den Adonit Jot Pro – immer dabei, aber er ist nicht im Weg. (An dieser Stelle könnte man sich fragen, wofür man beim iPad überhaupt einen Stylus einsetzen sollte, wird das Gerät i.d.R. mit dem Finger bedient. Ohne allzu sehr ins Detail zu gehen, bei Skizzen und handschriftlichen Notizen ist finger painting nicht immer die beste Wahl.)

Ausbuchtung für den Stylus (mit Adonit Jot Pro).

 

Zu guter Letzt: der sehr stabile Intellistand macht aus dem Portenzo in nullkommanix eine kleine Präsentationsplattform – sehr praktisch, wenn man einen kleinen Filmausschnitt zeigen will – und nimmt überhaupt keinen Platz weg, weil er direkt in die Hülle integriert ist. Kleine, aber starke Magnete sorgen dafür, dass er sich nur ablöst, wenn es ausdrücklich gewünscht ist; von außen sind die Einbuchtungen des Intellistand prakisch nicht zu sehen.

Intellistand (ausgeklappt).

 

Insgesamt macht das Alano Case das iPad etwas dicker (zuvor habe ich eine sehr dünne Hülle von Cool Bananas und das Smart Cover verwendet – der Unterschied ist augenfällig), aber der optische und funktionale Mehrwert ist beachtlich. Allerdings zu einem stolzen Preis: Ich erwähnte es schon, das Alano Portenzo wird in Handarbeit hergestellt und kostet entsprechend deutlich mehr als eine handelsübliche Plastikhülle. Das Standardmodell kostet 124,95 US$, mit den Erweiterungen kommt man auf ca. 159,- US$ (plus Versand und Zoll – da es keine Zwischenhändler in Europa gibt, muss man beim Hersteller direkt ordern).

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